Rechtschreibung ist nicht wichtig, weg mit der Interpunktionsdiktatur

Rechtschreibung ist nicht wichtig, weg mit der Interpunktionsdiktatur

In der ersten Jahreshälfte ist das reinste Potpourri meiner Arbeit zum Kauf oder zur Vorbestellung erschienen: 


GEISTKRIEGER – LIBELLENFEUER (Knaur)
ROCK THIS WAY (Briefgestöber)

SEHNE DER MACHT (Uhrwerk Verlag)
FIG –PARISER NÄCHTE (Briefgestöber)

 

Phantastik, Musikdrama, Phantastik , Erotik. Der Graus für jeden, der Kunstschaffende lieber in eine Genreschublade steckt, aber ich liebe es außerordentlich, mich immer wieder auf gänzlich unterschiedliche Settings einzulassen. Meine Romane haben bei all den deutlichen Unterschieden eines gemein: Die Figuren stehen im Mittelpunkt.

 

Damit niemand denkt, ich würde wie am Fließband schreiben, möchte ich einen kurzen Einblick in meinen Schreiballtag gewähren. Ich setze mich morgens um 8 Uhr an den Laptop und schreibe zwischen sechs bis zehn Stunden am Tag.

 

Ja, ich bin ein wenig besessen beim Schreiben, das gebe ich gern zu. Oder wie ich immer sage: Ich brenne für meine Arbeit.

 

Wenn mich eine Idee packt, muss ich die Geschichte erzählen. Das hat in den vergangenen Jahren dafür gesorgt, dass einige Rohversionen in der virtuellen Schublade auf ihre Vollendung warten. Ich könnte also im nächsten Halbjahr nochmals mehrere Bücher veröffentlichen, die alle mit derselben Aufmerksamkeit und Hingabe geschrieben wurden. Hinzu kommt, dass in der Verlagswelt alles nicht so zeitnah veröffentlicht wird, wie man es gerne hätte.

Bei Verlagstiteln ist meine längste Wartezeit zwischen Abgabe und Veröffentlichung drei Jahre gewesen. Für einen Roman benötige ich ungefähr drei Monate. Ich musste in jener Zeit also etwas "Langeweile" überbrücken, weil mein Agent der Meinung war, bis zum Erscheinungstermin wäre es nachteilig, weitere Titel von mir anzubieten – vor allem anderen Verlagen. Man wolle die Zusammenarbeit nicht gefährden, und der Verlag müsse erstmal sehen, wie es läuft.

Dank Corona lief dann leider gar nichts, weil alle Buchhandlungen geschlossen waren.

 

Wir Schreibende leben in einer Welt aus Worten, die von Zahlen regiert wird. Und Zahlen sagen nichts über Lockdowns, mangelndes Marketing, andere Umstände und vor allem nichts über die Qualität eines Roman aus. Sie sagen nur: "Hat sich gelohnt" oder "Los Leute, holt die Fackeln, wir müssen einen Namen verbrennen."

 

Mitte letzten Jahres habe ich mich dazu entschlossen, jene Titel, die laut Expert:innen keine Chance auf dem Buchmarkt haben, selbst in die Hand zu nehmen. FIG hat unter dem Pseudonym Poppy Lamour den Anfang gemacht. Und siehe da, die polyamore Geschichte von Fey, Yanis und Pierre konnte die Leserschaft überzeugen, so sehr, dass am 9.6.22 das Hörbuch bei Audible erscheint.

ROCK THIS WAY musste viel Ablehnung in der langen Bewerbungsphase erfahren, die Entscheidung, es selbst mit einem kleinen Fan-Paket rauszubringen, ließ mein Musik-Fan-Herz höher schlagen. Die Rückmeldungen, die ich bekomme, bedeuten mir sehr viel, weil ich genau dafür schreibe. Ich möchte mit meinen Geschichten unterhalten, mitreißen und den einen oder anderen Blickwinkel neu beleuchten.

 

Ja, wir Kunstschaffenden wollen nicht nur eure Begeisterung, wir wollen auch euer Geld. Etwas, das in der Corona-Krise so explizit wie nie kommuniziert wurde, weil Existenzen auf dem Spiel standen (was noch immer nicht vorbei ist). Ich bezahle davon keinen Luxus, sondern meine Grafikerin, Lektorin, Werbung und Nebenkosten. Ich könnte mich an die lächerliche Überschrift dieses Artikels halten und zukünftig am falschen Ende sparen, aber das würde meinem Anspruch nicht gerecht werden. Davon halte ich ungefähr genauso viel wie davon, die Kosten für diese Arbeiten zu drücken. Leistung hat ihren Preis. Punkt.

 

Im Grunde dient diese Überschrift nur dazu, um mit euch über diese Dinge zu reden. Wer unter dem Link kommentiert, diese Aussage sei großer Schwachsinn, hat ganz offensichtlich nicht nachgeschaut, was sich hinter der Überschrift verbirgt. Das passiert leider sehr oft. Etwas wird mit einem Like versehen, aber nicht angeklickt.

Deswegen nochmals in aller Deutlichkeit: Wir Kunstschaffenden brauchen euch. Ganz gleich, was euch begeistert, sagt es weiter, unterstützt mit Käufen, verschenkt CDs, Bücher und Bilder, schreibt Rezensionen, tragt das Trommeln weiter, damit es gehört wird. Das Fantastische daran ist: Ihr bekommt einen großartigen Gegenwert dafür. Neue Welten, Inspiration und Unterhaltung.

 

Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit. Für die Überschrift bitte ich um Entschuldigung, aber ich wollte sie schon immer mal ausprobieren.

 

Eure
Sonja "Sonne" Rüther

 

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