Das kleine Horror-Interview mit Christian von Aster

 

Lieber Christian, Du bist Wortakrobat, „Kreatör“ bezaubernder Formulierungen und Abenteuer, der nicht davor zurückschreckt, geistige Abwege zu beschreiten und Andersartigkeiten zu fokussieren. Deine Geschichten zu lesen, ist ein Vergnügen, sie von Dir zu hören, ein Genuss. Eigentlich müsstest Du ein eigenes Theater bekommen, findest Du nicht auch? Wie würde das wohl heißen?

 

Wenn es so weit käme, befände sich dieses Theater mit seinen fünfzig Sitzplätzen von denen ein gutes Drittel gewiss defekt wäre, erfahrungsgemäß und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit am falschen Ende einer Einbahnstraße, von wo aus sein unleserlicher Name in unaufdringlichen Neonbuchstaben auf vergnügungsunwillige Passanten herabflimmerte. Bezüglich jenes unleserlichen Namens würde ich gegenwärtig zu ‚R’lye Traumtheater’ tendieren, diesen dann aber vermutlich alle zwei Tage ändern.

 

Ende März erscheint Allerfeinste Merkwürdigkeiten was kannst Du uns darüber verraten?

 

Zum einen, dass das Buch meine besten Kurzgeschichten aus fünfzehn Jahren genregrenzensaboteurischen Schaffens beinhaltet. Zum anderen, dass sich darin neben der Zukunft der Mediengesellschaft, schlechten Clowns und einem fast vegetarischen Verbrechen nicht nur Einhörner, Drachen, Lesebühnen und Große Alte, sondern auch die Wahrheit über Jack the Ripper, das Schäfchenzählen und die Buchdruckkunst findet. Und darüber hinaus, dass es nicht das einzige Buch von mir ist, das im März erscheint und ‚Höllenherz – eine erotopoetische Diableske tragischer Natur’ mindestens ebenso bedeutsam ist.

 

In AUS DUNKLEN FEDERN 2 fürchten sich die Menschen vor dem Groll, den Du gesellschaftskritisch einem jungen Paar schmackhaft machst. Bist Du froh, dass man ihn in der Realität nicht rufen kann? 

 

Was genau gibt dir Grund zur Annahme, dass man ihn in der Realität nicht rufen kann?

  

Im letzten Jahr hast Du eine Zauberhafte Flaschenpost-Aktion gestartet. Was genau steckt dahinter?

 

Dem Ganzen lag Idee einer Flaschenpost am Straßenrand zugrunde, der Versuch einer anonymen Kontaktaufnahme inmitten des Alltags, die - als kleine Wunderlandreminiszenz mit dem Titel ‚Lies mich’ versehen - dem Finder eine poetische Reflexion seiner Lebensumstände, bizarrer First-World-Problems und der wachsenden Entfremdung ermöglichen sollte. Aber vermutlich spricht die Flaschenpost selbst da eine deutlichere Sprache: https://soundcloud.com/herr-von-aster/flaschenpost-am-strasenrand

 

 

Weitere Informationen über Christian von Aster und seine Arbeit findet ihr hier: 

http://www.vonaster.de 

 

Buchtipp:


 

   

 

Thomas Finn

 

   

 

Thomas Lisowsky

 

  

 

 

Tommy Krappweis

Kommentar schreiben

Kommentare: 0